Kommentar zum Artikel 'Autogipfel in Stuttgart.
Zu wenig, zu langsam, zu spät'
www.tagesschau.de, 19.05.2017 03:22 Uhr
Während Ministerpräsident Kretschmann von der Autoindustrie
umschmeichelt wird und schöne Gespräche über die klimafreundliche Mobilität der
Zukunft geführt werden, schießen im Stuttgarter Speckgürtel und sicher auch
anderswo in Deutschland täglich neue SUVs aus dem Boden, schwere
Dieselfahrzeuge, die für ihren hohen Spritverbrauch und ihre hohen Abgaswerte
bekannt sind und zudem durch ihre Überbreite die Straßen in den Ortschaften
verstopfen.
Durch diese Entwicklung wird den Bürgerinnen und Bürgern
jeden Tag vor Augen und vor die Nase geführt – aber bitte nicht tief einatmen
- wie sehr die Bundesregierung mit ihrer
mutlosen Klimapolitik versagt hat.
Gerade das Land, das als Vorreiter und Vorbild in der Klimapolitik
gelten wollte, hat mehrfach das Absenken der Abgaswerte verhindert und es damit
verpasst, sowohl das Verbraucherverhalten im Sinne des Gemeinwohls zu lenken
als auch die Industrie zu Investitionen in Forschung und Entwicklung
klimafreundlicher Modelle anzuregen.
Angesichts der Tatsache, dass das 2-Grad-Ziel für eine
maximale Klimaerwärmung wohl nicht mehr realisierbar ist, stünde es jedoch allen
beteiligten Akteuren – den Verantwortlichen in der Regierung und der Industrie ebenso
wie den Verbrauchern – zum Wohl der jungen Generationen überall auf der Welt gut
an, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Ein neuer Gesellschaftsvertrag müsste geschlossen werden, in
dem sich auch die multinationalen Konzerne zu einer nachhaltigen, gemeinwohlorientierten Entwicklung verpflichten.
Bilder wie die von der Mobilitätstagung in Stuttgart machen
nur schmerzhaft deutlich wie sehr auch Politiker wie Winfried Kretschmann von
der Autoindustrie an der Nase herum geführt werden.
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