Der folgende
Auszug aus John Milton´s Paradise Lost,
in welchem er seine Blindheit thematisiert, ist ein weiteres beeindruckendes
Beispiel dafür, wie jemand mit einer extremen Leiderfahrung umgeht.
[…]
Die Jahreszeiten nehmen ihren Lauf,
für mich jedoch wird es nicht Morgen,Die Jahreszeiten nehmen ihren Lauf,
den süßen Abend seh ich nicht sich neigen.
Noch Frühlingsblume noch Sommerrose
seh ich blühen, noch Vogelschwärme ziehen,
Herden grasen, nicht das göttliche Gesicht
des Menschen leuchten. Vielmehr Dunkelheit,
für immer eingehüllt. Versagt sind mir
der Menschen Freuden, die Werke der Natur
bis auf den Schatz des Wissens
ausgelöscht, stattdessen rundum Leere,
und Quellen der Erfahrung ganz versiegt.
Darum liebes Licht des Himmels scheine
umso mehr in mich hinein, erleuchte
meinen Geist durch alle seine Kräfte
gib ihm Augen, alle Unklarheit vertreibe,
dass ich sehend werde zu erzählen
Dinge, die für Sterbliche nicht sichtbar sind. […]
John Milton (1667) Paradise
Lost, Book III, ll. 40-55, London: Penguin Classics, 2000.
Translation
by Gudrun Rogge-Wiest, 2017
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen