Klosterweiher in St. Georgen im Schwarzwald, 2018
Spiegelung
Ein
Wolkenschiffchen ankert in der Flaute
im blauen Meer des
Firmaments, ein Fähnchen Rauch
gleicht Sommerschnee im Kar, der
niemals taute.
Den Talgrund grünen Fichtenast und
Uferstrauch.
Dies reine Bild der Ruhe und
Beschaulichkeit
ist allem Anschein nach zu fahl und minder.
So
malt der Künstler satter noch das Farbenkleid
ein Doppel nun im
Teich für Zwillingskinder.
Im klaren Spiegel sättigt
sich des Himmels Blau,
der Bäume Nadelgrün verstärkt sein
Glänzen.
Im neuen Anstrich liegt das Wolkenschiff am
Tau,
vermag im Weiß das Bunte zu ergänzen.
Ingo
Baumgartner, österreichischer Dichter, 1944-2015
Spreekanal in Berlin, 2019
Schloss Bad Muskau, 2013
Leipzig, MDR-Turm und Universitätskirche, 2014
Gewandhaus in Leipzig, 2014
Der Reiz der Spiegelung
Die
Spiegelung in Seen und Bächen
bereichert ihres Ursprungs
Bild.
Sie dreht, verwischt Kontur und Flächen,
formt
Weiches kantig, Schroffes mild.
Ich stehe gern vor solchem
Truge,
schau nur hinunter, nicht hinauf.
Da zittern Bäume,
eine Fuge
trennt Felsgestein durch Wellenlauf.
Verdoppeln
sich gar Blatt und Blüte,
der Ufersegge Polsternest,
so
schenkt der Zufall dem Gemüte
ein zweifach schönes Augenfest.
Ingo
Baumgartner, österreichischer Dichter, 1944-2015
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, 2014
Mikocheni, Daressalaam, 2009
Garden of Remembrance, Dublin, 2016
Der Neckar bei Wendlingen, 2017
Schäferhausersee bei Wendlingen am Neckar, 2019
Neckar bei Wendlingen mit Blick auf die Ulrichsbrücke, 2019
Ulrichsbrücke zwischen Köngen und Wendlingen, 2019
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