Samstag, 31. August 2019

Gedicht für August 2019: Die rechte Zeit


Frühling
Du freust dich über das zarte Grün, die Luft,
so klar vom sanften Regen, den würzigen Duft
der jungen Kräuter und Blüten, der frischen Erde.
Auch dein Gedicht verspricht eine Welt im Werden,
ein Paradies der Fülle, künftigen Wohlstand,
wie ihn bisher die Menschen nicht gekannt.
Sommer
Du liegst im duftenden Gras so kühl und weich,
goldene Felder so weit das Auge reicht
mit Ähren, trunken schwankend in der Brise.
Dein Lied schwelgt in Zufriedenheit und Süße,
träumend von Palmen, vom goldenen Strand, vom Meer
nur ganz leise von fern dringt dunkles Grollen hierher.

Herbst
Du bist vom Farbenspiel des Laubs gebannt,
das gelb, orange und rot durchglüht das Land.
zartviolett in grünen Wiesen verstreut
die Herbstzeitlosen. Dein Lied ist Lob der Schönheit,
und Trauer um die Natur, vom Menschen zerstört,
die Zeit, die vertan, die Warnungen nicht gehört.

Winter
Du schreibst von Wolken, von dunklen, nassen Straßen
vom Hasten durch wirbelnden Schnee, in den Manteltaschen kalte Hände
von eisiger Luft im Gesicht.
Verlorenheit ist das Thema deines Gedichts,
die Sehnsucht nach Frühling, nach einer besseren Welt,
und Hoffnung, die die Erinnerung erhält

an das zarte Grün, das an Sträuchern und Bäumen sprießt,
den warmen Regen, der Feld und Wald begießt,
die würzigen Kräuter und frischer Erde Duft.
Du siehst eine Welt im Werden mit sauberer Luft,
mit Nahrung und Wasser für alle, ein sicherer Hafen,
eine Welt im Frieden, mit Liebe und Güte geschaffen.

Gudrun Rogge-Wiest, August 2019

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